Es ist die Krönung eines jeden Sommers: das Eis. Ob in klassischen Geschmacksrichtungen wie Schoko und Vanille oder aber in ausgefallenen Varianten wie Keksteig oder Lakritze – in die Waffel darf, was gefällt! Aber was, wenn deine Lieblingssorte überall ausverkauft ist? Dann hilft nur eins: Eiscreme selber machen! Wir verraten dir, wie das gelingt, worauf du dabei achten solltest und ob eine Eismaschine nur ein weiteres Küchengerät oder doch hilfreich ist. Lies hier weiter!

Wassereis, Fruchteis, Softeis – Eissorten unterscheiden

Wir sprechen immer von Eiscreme. Aber wusstest du, dass damit eigentlich nur eine ganz bestimmte Art des Eises bezeichnet werden darf? Wie fast überall im Lebensmittelbereich gelten nämlich ziemlich strenge Richtlinien, ab wann eine gekühlte, süße Masse nun als Milcheis, als Eiscreme oder als Cremeeis tituliert werden kann. Wir nehmen dich darum erst einmal mit und zeigen dir die Unterschiede der bekanntesten und beliebtesten Eissorten.

Eissorte Merkmale
Eiscreme
  • meist übergreifende Bezeichnung für alle Varianten
  • eigentlich nur gültig für Sorten mit mind. 10 % Milchfett
Milcheis
  • muss mind. 70 % Vollmilch beinhalten
Rahmeis
  • verwendet Sahne statt Milch
  • Milchfettanteil muss mind. 18 % betragen
Softeis
  • normales Milcheis, das vor Verkauf noch aufgeschäumt wird
  • Temperatur beträgt nur -6 °C statt -18 °C
  • sehr cremige Konsistenz
Cremeeis
  • beinhaltet mind. 50 % Milch
  • je 1 Liter Milch außerdem noch 270 g Vollei + 90 g Eigelb
Fruchteis
  • wird komplett ohne Milch hergestellt
  • beinhaltet mind. 20 % Obstanteil (bei sauren Früchten 10 %)
Fruchteiscreme
  • Mischung aus Frucht und Milch
  • Milchfettgehalt muss mind. 8 % betragen
Fruchtsorbet
  • ohne Milch hergestellt
  • höherer Fruchtanteil als beim Fruchteis (Obst mind. 25 %, bei sauren Früchten mind. 15 %)
Wassereis
  • keine rechtlich geschützte Bezeichnung
  • kann aus Wasser, Zucker und Aromen bestehen
  • kann aber auch z.B. mit Früchten oder Saft hergestellt sein

Die Grundzutaten für Eiscreme

Willst du Eiscreme selber machen, musst du dich zunächst mit den Rezepturen auseinandersetzen. Eben haben wir dir die Unterschiede der einzelnen Sorten verdeutlicht – aber eigentlich beinhalten sie alle ähnliche Grundzutaten bzw. funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Damit eine süße, cremige Masse entstehen kann, brauchst du Flüssigkeit, Süße und Emulgatoren sowie ggf. noch etwas mehr für den Geschmack.

Flüssigkeit

Bei Flüssigkeit denkst du vielleicht zunächst an Wasser. Das ist aber eher selten die Zutat der Wahl. Meist arbeitet man bei der Eisherstellung mit Produkten wie Milch, Sahne, Sauerrahm oder Kefir. Auch Pflanzendrinks finden immer häufiger Anwendung, gerade wenn die Eiscreme vegan werden soll.

Der Vorteil dieser Flüssigkeiten ist, dass sie eine gewisse Portion Fett mitbringen. Das ist zum einen positiv für den Geschmack des späteren Eises. Zum anderen lösen die Fette auch erst einige Inhaltsstoffe der übrigen Zutaten, wodurch sich insgesamt die Aromatik der Süßspeise noch einmal verbessert.

Etwas Milch wird in ein Glas gegossen.

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Süße

Ein Eis muss natürlich süß sein – das ist klar. Entsprechend ist die nächste Grundzutat wahrscheinlich Zucker, nicht wahr? Das ist allerdings nur bedingt richtig. Neben dem normalen Zucker kannst du auch viele andere Süßungsmittel verwenden. Wichtig ist hierbei vor allem die Form, denn deine Eiscreme braucht sehr feine, am besten flüssige Zutaten, um die perfekte Konsistenz zu erreichen. Bei zu groben Zuckerkristallen wird die Masse später eher kristallin.

Geeignet sind also beispielsweise ganz feiner Puderzucker oder Invertzucker bzw. Glukosesirup. Ebenso kannst du feines Xylit einsetzen. Honig, Agavendicksaft und Ahornsirup sind weitere geeignete Optionen. Gerade die alternativen Süßen bringen aber auch ein bisschen Eigengeschmack hinein. Das solltest du dir also zunutze machen und gezielt verwenden.

Ein gelblicher Sirup oder Honig tropft von oben auf einen Teelöffel und fließt von diesem herab

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Emulgatoren

Damit die einzelnen Bestandteile zu einer homogenen Eiscreme werden, brauchst du einen Stoff, der insbesondere Wasser und Fett miteinander verbindet. Das übernimmt ein sogenannter Emulgator. In einigen Fällen (z.B. bei Fruchteis) reicht bereits der Zucker dafür aus. In anderen, gerade wenn Milch in der Rezeptur enthalten ist, braucht es noch etwas mehr Unterstützung.

Diese Aufgabe übernehmen in klassischen Varianten häufig Eier, aber Johannisbrotkernmehl oder Lecithin sind ebenfalls gute Emulgatoren. Wenn du ein veganes Eis mit Soja-Produkten herstellst, ist bereits reichlich Lecithin enthalten und du musst gar nichts extra zuführen. Dein Eis wird dennoch wunderbar cremig und schmeckt auch noch angeschmolzen hervorragend.

Geschmack

Apropos schmecken: Dein Eis verträgt natürlich noch mehr, als einfach nur Süße und Fett. Erst mit den richtigen Geschmacksboostern wird aus der Masse ein echter Genuss. Hier kannst du z.B. mit Früchten arbeiten. Nutze gern frische der Saison oder greife auf deine Lieblingssorte aus dem TK-Bereich zurück. Auch Dosenobst geht gut für Eis. Und genauso darf natürlich der Klassiker Schokolade reichlich in die Creme gegeben werden.

Eine weitere Option für mehr Geschmack im Eis sind Nüsse. Pistazien, Haselnüsse, Walnüsse, Cashews usw. – deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Verarbeite sie als große Stücke oder mach daraus kleinen Krokant. So oder so wird deine Eiscreme dadurch ein herrliches Aroma und sogar etwas Crunch bekommen.

Und schließlich kannst du zu Gewürzen greifen. Klassiker sind natürlich Vanille und Zimt. Aber auch mit Kaffee lässt sich ein toller Geschmack kreieren. Weitere Möglichkeiten wären z.B. Pfeffer, Lavendel, Ingwer, Chili oder Anis. Inzwischen gibt es immer experimentierfreudigere Kreationen, die dich inspirieren können, um deine liebste Eiscreme selber zu machen!

Eiscreme selber machen – so funktioniert es

Eis besteht also zu einer großen Menge aus Flüssigkeit. Und wenn diese gefriert, wird daraus meist ein großer, harter Block. Was musst du also tun, um die heiß ersehnte, cremige Masse zu erhalten? Der Trick ist, die sich bildenden kleinen Eiskristalle beim Frieren immer wieder zu zerkleinern. Das kannst du durch regelmäßiges Rühren erreichen. Mit der Zeit entsteht dann die wunderbar geschmeidige Eiscreme, die wir so lieben.

Für diesen Prozess gibt es aber zwei Wege: Das Ganze von Hand zu bewerkstelligen oder sich eine Maschine zur Hilfe zu holen. Wir wollen beide Varianten einmal näher anschauen und dir Tipps geben, wann welche Lösung passt.

Eiscreme selber machen – von Hand

Als Vorbereitung musst du hier nur die Zutaten nach deinem Rezept zusammenrühren und eine Schüssel oder einen Behälter im Gefrierfach herunterkühlen. In diesen gibst du dann deine Eismasse und stellst alles wieder in dein Frostfach. Nach etwa 60 bis 90 Minuten wird der Rand deiner Creme bereits einige cm weit gefroren sein. Hol die Schüssel nun wieder raus und rühre das Ganze kräftig mit einem Schneebesen oder einer Gabel durch, bis sich alles gelöst hat. Anschließend schiebst du den Behälter wieder in die Tiefkühlung.

Diesen Vorgang wiederholst du nun etwa alle 30 Minuten und das für bis zu 6 Stunden. Im Laufe der Zeit entsteht dadurch eine immer cremigere Masse, denn durch die ständige Bewegung kommt auch Luft hinein und lockert das Eis Stück für Stück auf. Insgesamt ist das Eiscreme selber Machen von Hand somit nicht weiter schwer, dafür aber zeitaufwendig.

Eis selber machen – mit der Eismaschine

Auch hier wird sich der gleichen Technik bedient, wie beim manuellen Prozess: Die Masse wird gekühlt und regelmäßig durchgerührt. Allerdings kann die Maschine beides gleichzeitig leisten, d.h. während in der Mitte ein Rührelement beständig die Eiskristalle in der Creme zerstört und Luft einbringt, wird das Ganze parallel dazu gekühlt. Dazu muss entweder ein Kühlteil vorher eingefroren werden oder aber das Gerät verfügt über einen Kompressor.

Der Vorteil einer Eismaschine ist definitiv, dass damit die Herstellung sehr schnell – häufig nur 30 – 45 Minuten – dauert und auch ohne großen Aufwand vonstattengeht. Die Masse lässt sich danach zudem meist wunderbar portionieren, während von Hand gerührte Creme häufig etwas fester ist und erst eine Weile antauen muss. Dafür handelt es sich bei diesem Gerät  um ein weiteres Stück, das die Arbeitsfläche zustellt. Es gilt also genau abzuwägen, ob und welche du haben möchtest. Darum haben wir hier noch einmal kompakt ein paar Fakten zusammengetragen:

  • Eismaschinen ohne Kompressor
    • Das Kühlteil muss vorher eingefroren werden
    • Hat das eigene Frostfach genug Platz dafür und kann kalt genug (-18 °C) sein?
    • Kühlteil taut schneller wieder auf, wenn Maschine in warmem Raum läuft, Raumtemperatur von 20 °C sollte besser nicht überschritten werden
    • Einige Kühlteile schaffen nur eine Portion Eis, danach muss es neu frieren
    • Eismaschinen ohne Kompressor preislich meist günstig und kompakt
  • Eismaschinen mit Kompressor
    • sind sofort einsatzbereit
    • dadurch auch mehrere Eisfuhren nacheinander produzierbar
    • einige Maschinen verfügen über eine Nachkühlfunktion
    • preislich höheres Segment
    • sind häufig größer, schwerer und brauchen mehr Standfläche

Lohnt sich das Eiscreme selber Machen?

Ein Eis im Sommer mag jeder gern. Es erfrischt und macht gute Laune. Doch die Creme selbst herzustellen, scheint einiges an Aufwand zu sein. Der Vorteil davon ist allerdings folgender: Du weißt 100 % was drin ist. Ob du nun eine Allergie hast, dir eine bestimmte Sache nicht schmeckt oder du dich vegan ernährst – mit selbstgemachter Eiscreme hast du die volle Kontrolle! Zudem kannst du auch kreativ werden. Ist dir Kochen also zu heiß, kann das Experiment Eiscreme selber Machen eine schöne Abwechslung für kulinarische Künstler sein.

Bist du zudem ein wahrer Gourmet, was die süße Masse angeht? Dann lohnt sich definitiv die Überlegung, eine Eismaschine anzuschaffen. Doch sei ehrlich zu dir selbst: Wie oft wirst du sie benutzen? Denn diese Geräte können schnell mehrere hundert Euro kosten und es wäre schade, wenn es dann nur einstaubt. Möchtest du nur gelegentlich selbst den Rührlöffel schwingen oder mal für ein besonderes Event ein selbstgezaubertes Dessert servieren? Dann ist die manuelle Herstellung wahrscheinlich der bessere Weg. So oder so sagen wir: Der Versuch, Eiscreme selber zu machen, lohnt sich auf jeden Fall!

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Weiterführende Links
www.utopia.de/…/eis-selber-machen-ohne-eismaschine-5-sommerliche-rezepte/
www.springlane.de/…/eis-selber-machen/
www.essen-und-trinken.de/eis/80830-rtkl-lexikon-eis-abc