Seien wir einmal ehrlich: Ähnlich wie vor einigen Jahren mit Tupperware ist heute das Universum von Thermomix und Co. schon fast eine Religion. Einmal damit angefangen, kommt man davon kaum noch los. Doch wir fragen uns: Musst das wirklich sein? Sind all diese Funktionen bei solchen Geräten nötig? Welches Zubehör brauchst du wirklich? Und worauf solltest du bei der Auswahl eines solchen Helferleins achten? Lies hier weiter und erfahre, welche Küchenmaschine zu dir passen könnte!

Was ist eine Küchenmaschine?

Während die einen direkt an Thermomix, KitchenAid und Co. denken, haben die anderen bei Küchenmaschinen vielleicht auch so nette Geräte wie ein Waffeleisen oder ein Raclette vor dem inneren Auge. Doch tatsächlich ist mit diesem Begriff heutzutage ein oben erwähntes Multifunktionstalent gemeint. Das war aber nicht immer so.

Die erste Küchenmaschine

Ihren Ursprung hatte die Küchenmaschine tatsächlich in Form der schweren, gusseisernen Kochherde aus dem 19. Jahrhundert, die mit Kohle oder Holz betrieben wurden. Diese bezeichnete man ebenfalls als “Kochmaschine”. Im Laufe der Zeit verfeinerte sich aber die Technik hinter diesen und der Begriff wurde ad acta gelegt.

Erst mit dem Siegeszug der elektrischen Gerätschaften kam er wieder in Mode. Jetzt passte er vielen auch deutlich besser ins Konzept, denn die neuen Varianten entsprachen viel eher der Idee einer “Maschine”. Schon zu Beginn hatten einige davon mehrere Funktionen. Sie alle dienten aber eigentlich immer dem Endprodukt Teig bzw. Brot. Die wirkliche Vielseitigkeit, die wir heute kennen und schätzen, hat sich erst vor einigen Jahren entwickelt.

Die heutigen Küchenmaschinen

Aktuell verstehen wir unter der Küchenmaschine ein Gerät, bei dem ein leistungsstarker Elektromotor unter seinem Gehäuse steckt, der diverse Aufsätze antreibt. Dadurch kann das Helferlein allerlei Aufgaben übernehmen, etwa Rühren, Kneten und Raspeln, aber auch z.B. Pürieren oder Entsaften. Einige Varianten haben sogar Kochfunktionen.

Im Unterschied zu Handrührgeräten oder Stabmixern sind diese Geräte für einen stationären Gebrauch konzipiert. Das bedeutet, du räumst sie nach dem Benutzen nicht wieder in den Schrank. Stattdessen sind sie fester Bestandteil deiner Küchenausstattung, ähnlich wie wahrscheinlich Wasserkocher und Toaster. Das kann Vor-, aber auch Nachteile mit sich bringen. Dazu aber später mehr.

Zwischen Standard und Zubehör: Was bringt welche Küchenmaschine mit?

Die Welt der Küchenmaschinen ist wirklich ein ganz eigener Kosmos, in dem kein Gerät komplett einem anderen entspricht. Schon die Grundausstattung ist nicht verlässlich die gleiche, aber immerhin gibt es doch gewisse Punkte, die zumindest der Großteil erfüllt: Denn die Grundsatz-Funktion ist und bleibt wohl das Rühren bzw. Kneten von Teig. Darum verfügen auch die meisten dieser Maschinen über ein Gehäuse und eine Art Behälter bzw. Schüssel. Auf die eine oder andere Art werden die Zutaten darin dann verarbeitet.

Hier hören die Gemeinsamkeiten aber schon auf, denn es gilt, zwischen sogenannten Kompaktgeräten und denen mit einem Schwenkarm zu unterscheiden. Die kompakten Varianten arbeiten von unten, das heißt, sie haben zum Beispiel Rühr- oder Zerkleinerungselemente im Boden eingelassen. Geräte mit einem Schwenkarm wiederum kommen von oben in die Schüsseln. So oder so lassen sich aber an beide Stellen die unterschiedlichsten Aufsätze montieren. Wir haben dir im Folgenden eine Übersicht des gängigsten Zubehörs zusammengestellt.

Zubehör Anwendung
Knethaken
  • zur Zubereitung von Hefeteigen
  • z.B. für Pizza, Brot, Brötchen
Schneebesen
  • zum Aufschlagen von z.B. Eiweiß, Sahne
  • für Soufflés und Mousses
Flachrührer
  • für cremige bis zähe Teige, z.B. Waffelteig
Mixaufsatz
  • zum Zerkleinern, Hacken, Pürieren
  • für z.B. Shakes, Smoothies, Kräuter oder Gewürze
Durchlaufschnitzer
  • zum Raspeln, Reiben, Schneiden
  • für z.B. Obst, Gemüse, Käse, Wurst
Spiralschneideraufsatz
  • Gemüse in lange Spiralen schneiden
  • z.B. für Zucchini-Nudeln
Fleischwolf
  • zur Herstellung von Hackfleisch oder Wurstbrät
  • alternativ auch für Tofu oder Gemüse
Getreidemühle
  • zum Mahlen von Korn
  • auch für Gewürze einsetzbar
Nudelaufsatz
  • zur eigenen Pastaproduktion
  • für z.B. Lasagneplatten, Bandnudeln
Zitruspresse / Entsafter
  • zum Auspressen von zitrischem Obst wie Zitrone, Orange (zur Verfeinerung von z.B. Teigen)
  • zum Auspressen von anderem Obst und Gemüse zu Saft
Eishersteller
  • ohne Kompressor, zum Kühlen vorab
  • integriertes Rührelement dient der Produktion von Eiscreme, ähnlich wie bei einer Eismaschine
Waage
  • direkt in Küchenmaschine alle Zutaten abwiegen

Ein weiterer Punkt, der dir in der Welt der Küchenmaschinen begegnen kann, ist die Zusatzfunktion des Garens. Diese speziellen Helferlein können sogar das Kochen, Dämpfen usw. übernehmen und verwandeln die zuvor zerkleinerten Zutaten beispielsweise in Suppen oder Eintöpfe. Eine weitere Variante hierbei: der integrierte Brotbackautomat.

Vor- und Nachteile einer Küchenmaschine

Bis hierher klingt alles erst einmal sehr sympathisch? Kein Wunder, denn die Küchenmaschine ist dafür erdacht worden, uns anstrengende oder auch lästige Arbeiten abzunehmen. Das ist unbestritten ihr größter Vorteil, durch den sie enorme Beliebtheit erfährt. Mit ihrem Einsatz werden komplexe Rezepte plötzlich bewältigbar.

Weitere Pluspunkte sind:

  • Vielfältigkeit: Hier kombinieren sich viele Möglichkeiten kompakt an einer Stelle. Dadurch benötigst du nicht mehrere Geräte, sondern nur noch eins.
  • Platzsparsamkeit: Da es nur noch eine Maschine für alle Arbeiten geben muss, verbrauchst du deutlich weniger Stauraum in deiner Küche.
  • Preisersparnis: Willst du hochwertige Produkte nutzen, zahlst du hier nur einmalig für die Küchenmaschine, statt mehrmals für Einzelgeräte. Dadurch kommst du in der Summe tendenziell günstiger weg.

Doch jede Medaille hat ihre Kehrseite. Das wohl größte Problem an den Küchenmaschinen ist eben in ihrer angestrebten Vielseitigkeit zu finden. Denn überspitzt gesagt: Wer überall gut sein will, kann wahrscheinlich nichts richtig perfekt. Häufig sind die Multifunktionsgeräte also nicht ganz so leistungsfähig, wie ihre Single-Konkurrenz.

Weitere Nachteile sind:

  • Platz: Eben hieß es, sie generieren Stauraum. Doch im gleichen Atemzug rauben sie auch Stellfläche auf der Arbeitsfläche. Gerade kleine Küchen sollten damit wohlüberlegt umgehen.
  • Preis: Ein weiterer Vorteil, der auch umkippen kann. Denn die ersten Anschaffungskosten sind häufig enorm. Außerdem lassen sich einige Hersteller nützliches Zubehör ebenfalls gut bezahlen. Daraus kann u.U. eine Kostenfalle erwachsen.
  • Umständlichkeit: Die vielen Funktionen sind verlockend, doch sie können nicht gleichzeitig angewendet werden. Entsprechend können manche Prozesse sich mehr in die Länge ziehen, weil du erst das Zubehör tauschen musst, statt mehrere Dinge gleichzeitig laufen zu lassen.

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Welche Küchenmaschine passt wirklich zu dir?

Du hast hin- und herüberlegt, ob du ein solches Gerät adoptieren willst und dich dafür entschieden? Dann ist nun die heiße Frage: Welche Küchenmaschine darf es sein? Der Markt ist groß, da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Darum wollen wir dir hierbei ein wenig zur Seite stehen. Zum einen gibt es natürlich einige Fakten, die du abgleichen kannst. Zum anderen solltest du aber auch dein eigenes Verhalten mit einbeziehen.

Allgemeine Auswahlkriterien

Wie bei jeder Anschaffung gilt es genauso bei der Frage, welche Küchenmaschine es sein soll, einige Angaben genau zu prüfen. Diese betreffen sowohl das Gerät an sich, als auch die sich damit eröffnenden Möglichkeiten. Wir haben dir darum eine Art Checkliste zusammengestellt, anhand der du schon prüfen kannst, ob dein Favorit wirklich ein solcher ist oder eigentlich nur schick aussieht.

  1. Gewicht (ein höheres Gewicht wirkt sich besser auf die Standfestigkeit aus)
  2. Material (meist Edelstahl oder Kunststoff, sollte lebensmittelecht und gut verarbeitet sein)
  3. Größe (hat die Maschine mit ihren Maßen überhaupt Platz in der Küche)
  4. Sicherheit (verfügt das Gerät über z.B. Gummifüße, Messerschutz, Überlastungsschutz, Abschaltautomatik?)
  5. Leistung (300-500 Watt für normale leichte Rühraufgaben; mind. 500 Watt, eher 800-1.000 Watt für schwere Teige, Raspeln, Mahlen, etc.)
  6. Rührsystem (planetarisches Prinzip vs. 3D-Rührsystem; beide dienen dem Ziel, alle Zutaten gut zu vermischen)
  7. Behältergröße (Volumen entspricht nicht automatisch der Nutzkapazität)
  8. Zubehör (was ist enthalten, was lässt sich nachkaufen)
  9. Reinigung (wie weit lässt sich die Maschine zerlegen, sind die Einzelteile spülmaschinengeeignet)
  10. Bedienbarkeit (Displaygröße, welche Funktionen gibt es, Tasten, Schalter usw. auch mit unsauberen Händen noch nutzbar, Menüführung verständlich, etc.)
  11. Lautstärke (sehr leistungsstarke Motoren sind häufig etwas lauter, gilt aber auch oft für Billig-Produkte)
  12. Preis (teuer bedeutet nicht automatisch besser)

Persönliche Faktoren

Neben den eben aufgeführten allgemeinen Kriterien, solltest du auch genau überlegen, wie deine Lebensumstände und dein Verhalten in der Küche sind. Das beginnt bereits bei der Anzahl der Haushaltsangehörigen. Kaufst du die Maschine nur für dich oder noch deinen Partner, reicht z.B. eine recht kleine Ausführung. Am Behälter bemessen sind hier um die 1,5 bis 2 Liter Fassungsvermögen bzw. 1 kg Teig eine gute Kennzahl. Bei mehreren Personen solltest du zu einer Variante mit mind. 2,5 l bzw. 2 kg greifen. Großfamilien können nach Geräten mit über 6 Liter Fassungsvermögen bzw. bis zu 5 kg Teigvolumen Ausschau halten.

Ein weiteres Kriterium bei der Suche nach dem richtigen Helferlein ist deine Präferenz. Bäckst du lieber? Dann sind Geräte mit einem Schwenkarm häufig die bessere, weil flexiblere Wahl. Suchst du eher Unterstützung beim Kochen, z.B. in Form des Zerkleinerns? Dann könnte ein Kompaktgerät sehr gut zu dir passen. Doch am wichtigsten ist jetzt Ehrlichkeit. Wie oft kochst und bäckst du überhaupt? Ist das dein Hobby oder deine Leidenschaft? Dann lohnt die Investition bestimmt. Verirrst du dich eher nur in die Küche? Dann wird eine Küchenmaschine daran wohl auch nicht viel ändern.

Im Übrigen solltest du dir kein solches Multifunktionstalent hinstellen, wenn du eigentlich doch nur die eine Funktion – z.B. den Smoothiemaker – nutzt. Hier wäre es mindestens wirtschaftlicher, doch nur in das wahrscheinlich deutlich günstigere Einzelgerät zu investieren. Sobald du aber zwei oder drei Funktionen regelmäßig einsetzen würdest, kann die Anschaffung sich schon bezahlt machen. Welche Küchenmaschine es dann letztendlich wird, hängt somit also ganz stark von dir ab.

Weiterführende Links
www.wikipedia.org/wiki/Küchenmaschine
www.hausjournal.net/kuechenmaschine-sinnvoll
www.essen-und-trinken.de/…/kuechenmaschinen-test/
www.kuechenmaschine-mit-kochfunktion.de/…/welche-kuechenmaschine-passt-zu-mir/