Du möchtest deine Haut verwöhnen und liebst es natürlich? Oder du brauchst noch schnell ein einzigartiges Geschenk? Dann ist Seife herstellen genau das Richtige für dich. Wir erklären dir, welche Tools du brauchst, sowie was es zu beachten gibt und zeigen dir gelingsichere Rezepte. Lies hier weiter!

Welche Vorteile haben selbstgemachte Seifen?

Seife herstellen liegt schon lange im Trend: Du kannst zum einen deiner Kreativität freien Lauf lassen, aber gleichzeitig auch deine Haut beglücken. Denn du allein bestimmst, welche Bestandteile deine Mixtur hat. In Untersuchungen wurden in herkömmlichen Seifen immer wieder Stoffe gefunden, die Allergien auslösen können, der Umwelt schaden und möglicherweise sogar fortpflanzungsschädigend sind. Kreierst du das Reinigungsmittel jedoch selbst, kannst du es ganz deinen Bedürfnissen anpassen.

Körperseifen eignen sich übrigens hervorragend als DIY-Geschenk. Sei es für die beste Freundin oder als kleines Gimmick bei einer Familienfeier – über selbstgemachte Präsente freut sich jeder. Da es Varianten mit ganz simplen Zutaten gibt, könnt ihr daraus ein Familienprojekt machen, wobei auch deine Kleinen ganz sicher viel Spaß haben werden.

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Checkliste zum Seife Herstellen

Gute Vorbereitung ist alles! Für die richtige Ausrüstung musst du anfangs nicht tief in Tasche greifen, denn die meisten Tools hast du sicherlich zu Hause.

Folgende Must-haves brauchst du, um deine eigene Seife herzustellen:

  • Schutzbrille, Handschuhe, lange Kleidung (vor allem, wenn du dich für ein Verfahren mit Lauge entscheidest)
  • eine Küchenwaage
  • eine Schüssel (kein Aluminium)
  • einen Messbecher
  • ein Sieb
  • einen Löffel + einen Spatel oder Kochlöffel
  • einen Stabmixer
  • Seifenformen (hier eigenen sich besonders gut Silikonformen, aber auch längs aufgeschnittene Saft- und Milchkartons ergeben eine schöne Blockform)

Weiterhin helfen dir Schaschlikspieße zum Vermischen, wenn du extravagante Farbvariationen kreieren möchtest. Nutze einen Schneidedraht, um die Seifenblöcke in die gewünschten Stücke zu schneiden und einen Sparschäler zum Glätten der Kanten am Ende.

Auf einem Holztisch sind Seifen und Förmchen in Herzform zu sehen. Sowie eine Pipette, rosa Flüssigkeit und Seifenflocken.

Foto: © FotoHelin , Quelle: stock.adobe.com

Wenn du regelmäßig Seifen selber machen möchtest, dann stelle dir am besten eine feste Ausrüstung zusammen, denn die Utensilien können anschließend nicht mehr zum Kochen oder Backen verwendet werden. Der Grund dafür ist einerseits deine Sicherheit, da Reste eventuell miteinander reagieren können, aber auch so manche Farb- und Duftzutaten können sehr hartnäckig sein.

Zutaten und Anleitung für die perfekte Seife

Zum Seife Herstellen, musst du kein Chemie-Ass sein, aber behalte immer im Hinterkopf, dass du mit Lauge (NaOH) arbeitest und hier chemische Prozesse stattfinden. Somit ist Geduld und Vorsicht geboten. Wenn du dies jedoch beachtest, ist das Verfahren überhaupt nicht schwer und mit nur wenigen Zutaten kannst du wundervoll pflegende Naturseifen herstellen.

Seifenzutaten

Die Grundkomponenten für die Herstellung sind Öle und Natronlauge. Kombiniere unterschiedliche Öle miteinander, um der Seife verschiedene Eigenschaften zu verleihen. Es kommt dabei vor allem auf eine möglichst optimale Fettzusammensetzung an. Für einen guten Überblick schau dir unsere Übersicht dazu an:

Öle Eigenschaften
Schaumfette Babassuöl, Kokosöl Lassen Seife richtig schäumen
Basisfette Kakaobutter, Sheabutter Sorgen für die nötige Härte
Basisöle Olivenöl, Rapsöl, Avocadoöl, Mandelöl Wirken plegend und geben gute Textur

 

Als Grundregel sollte deine Mixtur mindestens 40 % feste Basisfette enthalten und 10 % Schaumfette. Einige Öle neigen zum schnellen Ranzen und verringern damit die Haltbarkeit deiner Seife. Dazu gehören zum Beispiel Distel- und Sonnenblumenöl, aber auch Arganöl.

Weitere Zutaten kannst du ganz nach deinen eigenen Vorlieben verwenden. Für einen sinnlichen Duft eignen sich zum Beispiel ätherische Öle oder spezielle Seifendüfte. Fügst du zusätzlich Kaffee, Mohnsamen oder Maismehl hinzu, erhältst du einen tollen Peeling-Effekt. Um das Ganze dann noch optisch aufzupeppen, kannst du mit Seifenfarben einzigartige Farbeffekte erzielen. Sehr dekorativ sind beispielsweise auch Blüten oder Kräuter. Deiner Experimentierfreude sind hier keine Grenzen gesetzt.

Seife sieden

Für Anfänger eignet sich das sogenannte „25er-Rezept“, da hier die Zutaten zu jeweils gleichen Anteilen (25 %) verwendet werden. Um die richtige Laugen- und Wassermenge zu bestimmen, hilft dir ein Online-Seifenrechner.

Gelbes Seifenstück wird mit einem Wellenschneider in einzelne Stücke geschnitten.

Foto: © Beton Studio , Quelle: stock.adobe.com

  1. Lege eine Unterlage auf deine Arbeitsplatte. Ziehe deine Handschuhe und zusätzliche Schutzkleidung an. Am besten öffnest du auch das Fenster, damit etwaige Dämpfe abziehen können.
  2. Nun wiegst du alle Öle ab, evtl. müssen feste Öle in der Mikrowelle angewärmt werden. Alle Öle sollten lauwarm sein. Gib alles zusammen eine Schüssel.
  3. Als nächstes misst du das benötigte Wasser ab und stellst es am besten ins Spülbecken. Das ebenfalls abgewogene NaOH wird vorsichtig, nach und nach, dem Wasser zugeführt (nicht umgekehrt!). Das Laugengemisch kann sehr heiß werden, das ist normal. Lass die Lauge für ca. 10 min im Spülbecken stehen, damit sie sich abkühlen kann.
  4. Jetzt kannst du die Lauge durch ein Sieb zu deiner Ölmischung geben. Anschließend wird die Masse mit einem Stabmixer so lange püriert, bis du eine Joghurt-Konsistenz erreichst.
  5. Nun kommt der kreative Teil, bei dem du Farbe, Düfte oder weitere Deko hinzufügen kannst.
  6. Zum Schluss füllst du die Masse in eine Form, klopfst diese ein paar Mal auf, damit eventuelle Luftblasen verschwinden und lässt sie an einem ruhigen Ort trocknen. Nach ein paar Tagen kannst du sie aus der Form nehmen, evtl. mit einem Draht in Form schneiden und anschließend sollte die Seife noch für vier Wochen „reifen“, bevor sie zum Einsatz kommt.

Seife herstellen mit Kindern

Du bist gerne zusammen mit deinen Kindern kreativ oder dir selbst ist das Arbeiten mit Lauge zu umständlich? Dann zeigen wir dir hier eine einfache und vor allem ungefährliche Methode, um individuelle Seifenkunstwerke zu erschaffen. Der Fokus liegt hierbei auf dem Experimentieren mit Farben, Düften, Form und Textur.

Als Grundzutat dient hier Rohseife. Für die eigene Herstellung ist Glycerin-Rohseife ideal, da sie die Haut nicht austrocknet und zudem transparent sowie geruchsneutral ist. Kaufe die Basiszutat entweder als ganzen Block, den du dann mit einer Reibe zerkleinern kannst oder einfach schon als fertige Flocken.

Und so wird Seife herstellen zum Kinderspiel:

  1. Lege die Seifenflocken in eine Schüssel. Mit Hilfe eines Wassersprühers benetze die Flocken mit Wasser. Fange mit einem Sprühstoß an und knete mit den Händen die Seifenmasse durch.
  2. Die Textur sollte sich weich und gut formbar anfühlen. Gebe ansonsten noch etwas mehr Wasser bei.
  3. Und nun geht es ans Verzieren. Tob dich mit deinen Kindern mit fantasievollen Duft- und Farbkreationen aus. Auch hier eignen sich ätherische Öle, getrocknete Blüten und Seifenfarben.
  4. Fülle die fertige Masse zum Schluss in geeignete Förmchen. Du kannst auch Plätzchenausstecher verwenden oder das Ergebnis einfach zu kleinen Kugeln rollen und anschließend aushärten lassen.

Seife selbst herstellen – tolle Rezeptideen

Damit du konkret dein Projekt starten kannst, geben wir dir hier die Zutaten für zwei Lieblingsrezepte an die Hand. Mit der oben beschriebenen Anleitung fertigst du daraus handgemachte Seifen, mit denen du deine Haut verwöhnen kannst.

#1 Anfänger-Seife „25er-Rezept“

  • 25% Olivenöl
  • 15% Sheabutter
  • 25% Rapsöl
  • 10% Kakaobutter
  • Natriumhydroxid (NaOH) zur Herstellung der Lauge (siehe Seifenrechner)
  • Wasser für das Anrühren der Lauge (ca. 1/3 der Seifen-Gesamtmenge)
  • Ätherisches Öl mit deinem Lieblingsduft (ca. 3% der Gesamtmenge)
  • Evtl. etwas Seifenfarbe, Kräuter oder Blüten
Rosa Silikonform gefüllt mit Seifenblöcken und Blüten.

Foto: © Laplateresca , Quelle: stock.adobe.com

#2 Kokos-Peeling-Seife

Für diese Peeling-Seife benötigst du nur vier Zutaten:

  • 250 g Kernseife
  • 50 g Kokosöl
  • 2 Esslöffel Kokosmilch
  • 3 Esslöffel körniges Meersalz

Egal, ob du dich für eine Variante mit oder ohne Lauge entscheidest, dein Körper und die Umwelt wird dir die Verwendung natürlicher Pflegemittel danken. Hast du schon einmal Seife selbst hergestellt? Lass uns an deinen Erfahrungen teilhaben und schreibe uns gerne einen Kommentar.

Weiterführende Links
www.utopia.de/…/seife-selber-machen-anleitung-mit-natuerlichen-zutaten/
www.seifenbar.blogspot.com/…/blog-page_8.html
www.naturseife-und-kosmetik.de/fette-und-oele-fuer-die-seife-richtig-kombinieren/
www.seifenmagie.de/seife-sieden-fuer-anfaenger-anleitungen-checklisten/
www.smarticular.net/seife-selber-machen-mit-kindern-seifenreste-zum-verschenken/