Der Urban Jungle ist ein Trend, der momentan die Farbe Grün wieder en masse in die Wohnräume bringt. Doch wer lange Freude an seinen Zimmerpflanzen haben möchte, der sollte unbedingt auch auf die richtigen Blumenübertöpfe setzen. Was du bei der Auswahl beachten musst, welche Materialien du wann nicht verwenden solltest und wie du die richtige Größe für deine Gewächse findest, erfährst du hier. Lies jetzt weiter!

Blumentopf, Pflanztopf oder Übertopf?

Die Welt der Blumentöpfe scheint so einfach und ist doch manchmal mehr als verwirrend. Denn wenn der eine vom Blumentopf spricht, meint er das Plastikgefäß, in denen die Pflanzen verkauft werden. Der andere denkt hingegen an die dekorativen Formen, in denen diese dann später auf der Fensterbank stehen. Hier einen eindeutigen Unterschied zu machen, ist darum wichtig. Im Fachjargon wird darum meist von den Pflanztöpfen und den Übertöpfen gesprochen. Die Kombination aus den beiden ist insbesondere für deine Zimmerpflanzen wichtig. Auf Terrasse und Balkon kommt das Grün gern direkt in den Umtopf.

Aufbau von Blumentöpfen

Die klassische Form der Pflanztöpfe, also jener Formen, in denen du dein Gewächs kaufst,  ist eine zylindrische, die sich nach unten hin verschmälert. Das hat den Sinn, dass durch diese spezielle Gestalt das Umtopfen erleichtert wird, denn die Erde samt Wurzeln kann so ganz einfach herausgleiten. Wichtig ist, dass die Pflanztöpfe ein Ablaufloch im Boden haben, durch welches überschüssiges Gießwasser ablaufen kann. Sonst droht Staunässe und Wurzelfäule.

Die Übertöpfe können in der Form den Inneren gleichen. Es gibt sie inzwischen aber auch in zig anderen Gestalten, etwa eckig, gerade oder ganz unregelmäßig geformt. Sie können optisch einiges hermachen und tragen maßgeblich dazu bei, den Einrichtungsstil fortzusetzen. Über Ablauflöcher verfügen die Indoor-Varianten nur selten und brauchen in diesen Fällen dann einen Untersetzer, der das Wasser auffängt. Die Outdoor-Blumenübertöpfe hingegen haben in den meisten Fällen eine solche Öffnung.

In Sachen Größen gibt es eine große Auswahl. Schon ganz kleine Töpfchen mit nur wenigen Zentimetern Durchmesser werden angeboten – etwa für Jungpflanzen oder Sukkulenten. Nach oben hin sind fast keine Grenzen gesetzt. Ab einem Durchmesser am oberen Rand von 60 cm spricht man allerdings dann von Pflanzkübeln. Diese stehen meist im Freien.

Besondere Blumentopf-Arten

Wir erwähnten es bereits: Ganz grob lassen sich Blumentöpfe in jene für drinnen und jene für draußen unterscheiden. Hier spielt vor allem das Material eine wichtige Rolle. Dazu kommen wir später noch. Jetzt wollen wir dir aber ein paar speziellere Arten vorstellen, die in bestimmten Momenten vielleicht praktisch für dich werden könnten.

Blumentopfart Infos
Blumenkasten
  • rechteckig und länglich geformt
  • wird vor allem draußen auf dem Balkon oder vor dem Fenster verwendet
  • auch für Kräuter auf dem Küchenfensterbrett geeignet
Blumenampeln
  • hängende Vorrichtung, in die eine oder mehrere Töpfe passen
  • ideal für rankende Pflanzen
  • aktuell im Trend: Ampeln aus Makramee
Schalen
  • sehr flache Pflanzgefäße
  • vor allem für Bonsais geeignet
Bewässerungstöpfe
  • Topf verfügt über ein eingebautes Reservoir für Wasser
  • mit einer Füllstandanzeige
  • gut für Personen, die Gießen gern vergessen oder viel unterwegs sind
  • häufig benötigt man hier spezielles Substrat
mitwachsende Töpfe
  • Umtopfen ist für Pflanzen stressig
  • mitwachsende Töpfe ersparen einigen Stress
  • Wurzeln drücken speziell konstruierte Töpfe auseinander
  • Erde muss regelmäßig nachgefüllt werden, um Wachstum fortzusetzen
  • noch sehr selten auf dem Markt

Welche Materialien für Blumenübertöpfe

Ursprünglich bestanden Pflanzgefäße aus Ton. Inzwischen gibt es aber viele unterschiedliche Materialien, die allesamt auch Einfluss auf die Eigenschaften der Blumentöpfe haben. Einige eignen sich nicht für den Gebrauch im Freien, andere sind besonders gut für Pflanzen, die keine feuchten Wurzeln mögen. Wir wollen dir im Folgenden die gängigsten Stoffe vorstellen und Tipps geben, wo sie am besten verwenden werden.

Keramik: der Klassische

Ihn findet man wohl in nahezu jeder Wohnung: den Keramik-Blumenübertopf. Kein Wunder, ist er doch besonders vielseitig in Form, Farbe und Design. Ob groß, ob klein, ob rund oder eckig: Steinzeug und Steingut kann so gestaltet werden, wie man es gerade braucht. Hier findet sich für jeden Einrichtungsstil das passende Stück.

Aber auch die Handhabung dieser Töpfe ist sehr angenehm. Durch die meist glasierte Oberfläche lässt sich ein solches Gefäß gut und einfach reinigen. Er ist zudem nicht zu schwer, aber standfest und kann problemlos in der Sonne stehen. Ein Keramiktopf kann zudem draußen eingesetzt werden, sollte allerdings im Winter hereingeholt werden, da das Material nicht frostfest ist. Übrigens: Die meisten dieser Übertöpfe haben kein Abflussloch, es braucht also einen Pflanztopf im Inneren.

Kunststoff: der Günstige

Ob nun als Pflanztopf oder als Übertopf: Kunststoff ist für beide Varianten ein häufig vorkommendes Material. Der Grund dafür: Er ist leicht, unzerbrechlich, einfach zu pflegen und günstig. Zudem besticht er je nach Material damit, dass er UV-beständig, frostsicher und wetterfest ist. Dadurch werden Kunststoff-Blumenübertöpfe auch gern auf Balkon und Terrasse verwendet.

Allerdings punkten Kunststofftöpfe nicht immer mit ihrer Standfestigkeit. Je nach Gewächs und Dichte des Materials kann das Gefäß schnell einmal umkippen. Da der Kunststoff zudem nicht atmet, brauchen diese Töpfe definitiv ein Ablaufloch oder einen Pflanztopf im Inneren, sonst droht Wurzelfäule. Positiv an dieser besonders dichten, glatten Oberfläche ist aber, dass sich kaum Krankheitserreger hier dauerhaft ansammeln können. Hingegen wiederum bedenklich: der ökologische Aspekt des Plastiks.

In einem Blumentopf aus Naturmaterialien steht eine Hyazinthe.

Foto: © Pezibear, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Holz, Rattan, Bambus, Bast und Co.: die Natürlichen

Sie sind das komplette Gegenteil zum Kunststoff, bestehen Blumenübertöpfe aus diesen Materialien doch allesamt aus nachwachsenden Rohstoffen. Somit ist der Punkt der Umweltfreundlichkeit hier schnell zu stillen. Ein weiterer großer Pluspunkt ist ihr Flair. Denn die Natürlichkeit von Holz, Bast und Co. überträgt sich auf die fertigen Stücke. Sie verströmen eine ruhige, angenehme und dezente Stimmung. Perfekt für Fans des Boho-Styles, aber auch für den Skandi-Chique.

Wichtig ist bei Blumenübertöpfen aus Naturstoffen, dass sie entweder innen beschichtet oder mit Folie ausgekleidet sind, da sich sonst zu viel Feuchtigkeit in den Wänden sammelt. Stehen die Gefäße draußen, solltest du sie zudem regelmäßig lasieren, ölen oder wachsen. Andernfalls drohen sie schnell zu modern. Die Stoffe sind also nur bedingt wetterbeständig. Besser eignen sie sich darum für den Einsatz im Inneren.

Terracotta: der Ursprüngliche

Wir erwähnten es ja bereits: Terracotta bzw. Ton ist wohl das Material, aus dem Blumentöpfe erstmalig hergestellt wurden. Es verströmt eine natürliche Atmosphäre und hat einen gewissen, mediterranen Charme. Die rötlich-erdige Färbung erhält mit der Zeit eine leichte Patina aus Mineralien, die viele aber sehr attraktiv finden.

Das Material ist im Übrigen UV-resistent und sehr standfest. Diese Töpfe eignen sich darum durchaus für den Einsatz auf Balkon und Terrasse. Aber auch drinnen machen sie eine schicke Figur, insbesondere als Gruppe. Die schweren Gefäße sind ansonsten leider sehr zerbrechlich, sollten also immer absolut sicher stehen

Zudem verdunstet durch den großporigen Stoff das Wasser recht schnell. Was zum einen den Vorteil hat, dass auf ein zusätzliches Abflussloch verzichtet werden kann, bedeutet andererseits auch, dass die Pflanzen deutlich häufiger gegossen werden müssen. Magst du Sukkulenten oder Kakteen besonders gern, dann ist das eine prima Kombi, denn diese mögen keine nassen Füße.

Metall: der Stylische

Metall ist gerade mächtig im Trend und punktet mit seiner Vielseitigkeit. Ob matt, glänzend, gehämmert, mit Textur oder glatt – optisch ist hier so einiges möglich. Dabei arbeitet man z.B. mit verzinktem Stahlblech, rostfreiem Stahl, Edelstahl oder Aluminium. Sie alle werden aber nur als Übertopf verwendet. Das Abflussloch wirst du in der Regel vergebens suchen. Deswegen solltest du hier zum einen unbedingt einen Innentopf einsetzen. Zum anderen eignen sich diese Gefäße nur bedingt für den Außeneinsatz.

Denn nicht nur Wind, Regen und Kälte setzen dem Material zu. Die Sonne hat ebenfalls eine starke Auswirkung. Sie heizt das Metall unter Umständen so stark auf, dass die Pflanze im Inneren davon Schaden nimmt. Wenn der Topf im Schatten stehen kann, eignet er sich allerdings auch für die frische Luft. Ansonsten empfiehlt es sich eher, ihn nur im Inneren des Hauses zu nutzen.

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Eine Person hat eine Pflanze umgetopft und gießt diese nun

Foto: © cottonbro, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels.com

Wie findest du den passenden Blumenübertopf?

Wenn du eine Pflanze kaufst, wirst du meist im Geschäft direkt einen dazu passenden Übertopf mit aussuchen. Doch in diesem kann dein neues Gewächs leider nicht bis in alle Ewigkeit stehen. Denn irgendwann wird der Wurzelballen so groß sein, dass er immer mehr Erde verdrängt und dadurch weniger Nährstoffe zur Verfügung stehen. Außerdem kann so auch die Standfestigkeit der Pflanze ins Wanken geraten. Als Faustregel, dass du deiner Pflanze einen größeren Topf spendieren solltest, kannst du folgende Ansätze dir merken:

  • Stoßen die Wurzeln langsam an den Topfrand, sollte umgetopft werden.
  • Haben die Wurzeln etwa ⅓ der Erde verdrängt, wird es ebenfalls Zeit.

Zusätzlich dazu musst du Faktoren wie die Wuchshöhe und -form deiner Pflanze berücksichtigen sowie die Wurzelart (Flach vs. Tief). Der richtige Blumentopf ist so groß, dass die Wurzeln etwa 5-10 cm Platz bis zum Rand haben. So passt alles bequem hinein und kann sich auch in Ruhe entfalten.

Kleine Jungpflanzen solltest du nicht aus Bequemlichkeit in einen viel zu großen Topf setzen. Dort fühlen sie sich nicht wohl und können schnell eingehen. Wählst du einen Übertopf dazu, sollte dieser noch einmal etwas größer sein: mindestens 2-3 cm im Durchmesser. So kannst du den Pflanztopf bequem einsetzen und wieder herausholen. Wählst du einen noch etwas größeren Topf, kannst du ihn zudem noch nach dem nächsten Umtopfen nutzen. Aber Achtung: Er darf nicht zu riesig sein, denn sonst wirkt die Pflanze verloren in ihm.

Musst du Blumenübertöpfe pflegen?

Diese Frage ist leicht und mit einem klaren Ja zu beantworten! Denn mit der Zeit sammeln sich im Inneren der Töpfe Reste von Erde, Wurzeln und Co an. Zudem können sich hier auch Krankheitserreger einnisten. Darum ist eine regelmäßige Reinigung ratsam. Dafür solltest du aber besser keine scharfen, chemischen Reiniger verwenden. Diese greifen bei einigen Materialien die Oberfläche an und können in Form von Rückständen zudem die Pflanzen schädigen.

Besser ist es also mit Wasser und einer Bürste oder einem weichen Tuch zu arbeiten. Eventuell kann auch eine milde Seife verwendet werden, das ist aber eigentlich nicht nötig. Naturmaterialien und Metalle sollten stets nur feucht ausgewischt werden, damit die Materialien nicht geschädigt werden. Holz und Ähnliches kann zudem ab und an etwas Öl, Lasur oder Wachs vertragen.

Falls du die Kalkreste bzw. Patina auf deinen Ton- und Terracotta-Töpfen nicht magst, gibt es dafür einen einfachen Trick: Lege die Töpfe einfach in Wasser ein, in welches du ein paar Tropfen Essig gegeben hast. So werden die Mineralien wieder ausgespült und deine Blumenübertöpfe erstrahlen wie neu. Lass sie danach gut trocknen!

Weiterführende Links
www.gartenjournal.net/blumentopf-groessen
www.mein-schoenergarten.de/blumentopf-pflanztopf-0
www.paradisi.de/garten/blumentoepfe/
www.berlin.de/…/4293400-743560-zimmerpflanzen-umtopfen-wann-und-wie-oft.html
www.ingenieur.de/…/growth-mitwachsender-blumentopf/